KunstantiquariatFriedrich Piesk

Heinrich Otto

Heinrich Otto (1858 - 1923), stammte aus Wernswig , Homberg / Efze und war Sohn eines Landwirts. Er erhielt seine Ausbildung an der Kasseler Kunstakademie. 1881 besuchte er zum ersten Mal Willingshausen und gehörte fortan zum engen Kreis der dort tätigen Maler. 1889 zog er nach Düsseldorf, wo auch die Hessen Adolf Lins und Emil Zimmermann ihren Wohnsitz hatten. Er wurde Mitglied des legendären "Kunst-Vereins Malkasten" und fand seine Motive nun auch am Niederrhein und in der Eifel, wo eine Vielzahl stimmungsvoller druckgraphischer Blätter entstand. Etliche von ihnen wurden in der renommierten Kunstzeitschrift "Die Rheinlande" im Verlag von August Bagel publiziert. Bagel war es auch, der nach Ottos unerwartetem Tod  Ernst Harder mit einer Würdigung des Künstlers beauftragte, die 1923 unter dem Titel "Der Malerradierer Heinrich Otto" erschien und ein (wenn auch unvollständiges) Gesamtverzeichnis von 127 Radierungen enthielt.

Seine eigentliche künstlerische Heimat aber war sein Heimatdorf Wernswig und Willingshausen. Carl Bantzer charakterisierte den Freund mit folgenden Worten: "Heinrich Otto war mit den besten menschlichen Eigenschaften ausgestattet, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Güte, größte Gewissenhaftigkeit und Treue, Schlichtheit und Festigkeit, Fleiß und Beharrlichkeit in der Verfolgung seiner künstlerischen Ziele zeichneten ihn aus und alle diese Eigenschaften spiegeln in seinen Werken sich wider. In Willingshausen malte er Landschaften mit Figuren, am liebsten aber mit Tieren, Schafen oder Schweinen samt ihren Hirten. Größer noch als die Zahl seiner Gemälde ist die seiner Zeichnungen, Radierungen, Steinzeichnungen und Holzschnitte, und man kann wohl sagen, daß in dem graphischen Werk seine Eigenart am stärksten zum Ausdruck kommt. Die meisterhafte Beherrschung dieser Techniken verschaffte ihm auch hohe Anerkennung, und seine Blätter fanden Eingang nicht nur in Privatsammlungen, sondern auch in die meisten staatlichen deutschen Kupferstichsammlungen... "

 

Literaturempfehlung

Vereinigung Malerstübchen Willingshausen e. V. (Hrsg.): Heinrich Otto (= Willingshäuser Hefte 6), 1997. 

Carl Bantzer: Hessen in der deutschen Malerei, bearbeitet, erweitert und neu herausgegeben von Angelika Baeumerth, Marburg 1993.