KunstantiquariatFriedrich Piesk

Gerhard Marcks

(1889 Berlin - 1981 Burgbrohl / Eifel)

Der Bildhauer und Grafiker Gerhard Marcks bildete sich autodidaktisch aus. Von 1919 bis 1924 war er Lehrer am Staatlichen Bauhaus in Weimar, ab 1925 Leiter der Bildhauerklasse an der Kunstschule Burg Giebichenstein. Durch Lyonel Feininger wurde sein Interesse für die Druckgrafik, insbesondere den Holzschnitt geweckt.
Die antike Mythologie und die Gestalt des Künstlers bildet einen Schwerpunkt innerhalb seines Werks. Dem Stoff des mythischen Sängers Orpheus, der seit jeher die Kunstschaffenden faszinierte, so auch die junge Künstlergeneration zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wandte sich Gerhard Marcks bereits in den 20er und 30er Jahren zu. Aber erst nach dem II. Weltkrieg fand das Thema in der Holzschnittfolge von 1947 seine gültige Gestalt. Wie auch die 1959 geschaffene Bronzestatue zeigt, sah Marcks in Orpheus nicht nur den Künstler, dessen Gesang alle Kreatur, ja selbst Bäume und Felsen in verzücktes Staunen versetzte, sondern auch den Menschen in seiner schicksalhaften Existenz, als Suchenden, Liebenden und Leidenden.