KunstantiquariatFriedrich Piesk

Adolf Lins

Adolf Lins (1856 - 1927) studierte zunächst in seiner Geburtstadt Kassel, wechselte aber 1880 an die renommierte Kunstakademie in Düsseldorf, wo er dem legendären Kunstverein "Malkasten" angehörte und bis zum Lebensende seinen Wohnsitz behielt.

Schon seit 1875 kam er fast järlich zum Malen nach Willingshausen und machte den Studienplatz, der durch Ludwig Knaus bereits zu einer gewissen Berühmtheit gelangt war, auch bei seinen Düsseldorfer Kollegen bekannt. Mit den Dorfbewohnern stand er in bestem Einvernehmen und hatte keine Mühe, unter den sonst scheuen Bauern geeignete Modelle zu finden.

Die Kinder liebten ihn und riefen bei seinem Eintreffen in die Häuser hinein: "Der Lins ist da! Der Lins ist da!" Die Kinder waren neben den Gänsen sein bevorzugtes Motiv und so gehört zu seinen bekanntesten Bildern das Gemälde "Lieder ohne Worte", auf dem ein Schar singender Kinder hinter einer Reihe schnatternder Gänse durch die Dorfstraße zieht.

Lins schuf in Willingshausen aber auch, oft begleitet von seinem Freund Emil Zimmermann, eine große Zahl Landschaften, die er nicht selten mit Staffage belebte, und andere Tierbilder. Und er war, stets zu Scherzen bereit, der Mittelpunkt der allabendlich im Malerstübchen im alten Gasthof Haase versammelten Künstlerrunde, die er im Maleralbum in ausgezeichneten Bildnissen und herrlichen Karikaturen verewigte.

 

Literturempfehlung

Carl Bantzer: Hessen in der deutschen Malerei, bearbeitet, erweitert und neu herausgegeben von Angelika Baeumerth, Marburg 1993.

Vereinigung Malerstübchen Willingshausen e. V. (Hrsg.):
Adolf Lins, Willingshäuser Hefte 2, 1991.